Neue Richtervereinigung bringt Unterstützung für die ukrainische Justiz auf den Weg
Mit der Unterstützung von Dataport, dem IT-Dienstleisters des Landes Schleswig-Holstein, hat die Neue Richtervereinigung (NRV) Schleswig-Holstein eine Hilfslieferung von 45 Notebooks für die Kolleginnen und Kollegen in der ukrainischen Justiz auf den Weg gebracht.
Die Leiterin des größten EU-Projektes zur Förderung der Rechtsstaatlichkeit in der Ukraine (Pravo-Justice, Pravo-justice | European Justice For Ukraine (pravojustice.eu)), hatte die europäischen Richterverbände zur Unterstützung der unter Kriegsbedingungen arbeitenden ukrainischen Justiz gebeten. Unter anderem benannte sie einen dringenden Bedarf nach mobilen Endgeräten (Notebooks), um den Richterinnen und Richtern vor Ort auch dann die Aufrechterhaltung der Arbeit zu ermöglichen, wenn ihre Gerichte nicht mehr oder nicht mehr sicher erreichbar sind.
Vermittelt über den schleswig-holsteinischen Digitalisierungsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) hat sich die Neue Richtervereinigung mit der Bitte um Unterstützung an Dataport gewandt. Dr. Marc Petit (Mitglied des Sprecherrates der NRV Schleswig-Holstein und Mitglied des Bundesvorstandes der NRV): „Als schleswig-holsteinische Organisation sind wir auch ein Stück weit stolz, wie schnell und unbürokratisch hier alles geklappt hat. Unsere Anfrage an unseren Digitalisierungsminister war kaum raus und schon hatten wir von dort den entscheidenden Hinweis auf Dataport. Und auch dort haben die Zuständigen extrem schnell reagiert. Schon nach wenigen Tagen kam die Nachricht, dass wir 45 gebrauchte aber voll funktionsfähige Notebooks völlig unbürokratisch abholen können. Bei der weiteren Logistik haben dann noch viele Hände beim Landgericht Lübeck mitgeholfen und jetzt konnten wir die Notebooks an einen vom Round Table Lübeck und „Freunde helfen!“ organisierten Hilfskonvoi Richtung Lviv übergeben. Unser Dank an alle, die das hier möglich gemacht haben!“
Die Neue Richtervereinigung bemüht sich daneben auch um Hilfe für nach Deutschland geflohene Angehörige von ukrainischen Richterinnen und Richtern sowie Staatsanwältinnen u und ist auch in anderen Bundesländern im Gespräch mit Gerichtsleitungen und Ministerien, um auch von dort vergleichbare Hilfsaktionen zu organisieren. Dr. Marc Petit: „Dass wir für Kolleginnen mitten in Europa jetzt so etwas organisieren müssen, hätten wir uns noch bis vor wenigen Wochen nicht vorstellen können. Schön ist zu sehen, wie schnell wir hier in Schleswig-Holstein reagieren, zusammenarbeiten und Hilfe auf den Weg bringen können. Kurze Wege in einem kleinen Bundesland haben eben auch viele Vorteile.“