Rückblick auf die Arbeit unserer Fachgruppe

6. Januar 2022| FG Psychologie und Recht

Einladung zur 20. Tagung

Mit dem Gründungstreffen im Februar 2008 begann vor 13 Jahren das Projekt unserer Fachgruppe „Psychologie und Recht“. Dieses Langzeitprojekt  war von vornherein auf 20 Tagungen angelegt, die zweimal jährlich stattfinden und jeweils 3 Tage dauern sollten. Nun sind wir am Ende unseres Weges angelangt und wollen einen Blick zurückwerfen.

Wir wollen uns einige Fragen stellen und sie sowohl für den privaten als auch für den beruflichen Bereich beantworten:

  • Hat sich unsere Sicht auf die persönlichen Lebensumstände oder die gesellschaftlichen Verhältnisse verändert?
  • Hat sich unser Denken und Erleben in unserer Innenwelt verändert?
  • Hat sich unser Tun und Lassen in der Außenwelt verändert?

Desweiteren wollen wir den Fragen nachgehen,

  • welche Themen die Einzelnen besonders beeindruckt oder berührt haben;
  • ob sie innere Widerstände gespürt haben und wie sie damit umgegangen sind;
  • ob die Selbstreflexion über unser beruflichen Rolle in der Gruppenarbeit als zu behutsam
  • oder als zu konfrontativ empfunden wurde;
  • ob es Erkenntnisse gab oder Erfahrungen gemacht wurden, die besonders hilfreich waren;
  • ob die Einzelnen mit persönliche Eigenheiten oder Schwächen, die ihnen im Verlauf
  • der FG-Arbeit bewusst geworden sind, anders umgehen konnten;
  • welche Erwartungen und Hoffnungen sich in der Gruppenarbeit nicht erfüllt haben;
  • welche Themen, die nicht bearbeitet wurden, noch von Interesse gewesen wären.

Schließlich wollen wir uns auch mit der allgegenwärtigen Corona-Virus-Problematik beschäftigen.

Die Pandemie bestätigt die durch die Sozialpsychologie erfolgte Entlarvung des Mythos von der „Gesellschaft als Ansammlung von autonomen Individuen“, die freiwillig in einen wirtschaftlichen oder kulturellen Austausch treten. Die Erkenntnisse der Sozialpsychologie gehen auch weit über die letztlich biologische Einsicht hinaus, dass „mein Ausatmen dein Einatmen“ ist. Soziale Beziehungen entstehen nun einmal nicht durch die bloße Ansammlung von Individuen, sondern die Individuen werden durch soziale Beziehungen erzeugt. Es reicht daher – auch für die Bewältigung anderer großer Probleme (z.B. der Klimakatastrophe) –  nicht aus, dass wir uns während der Krise solidarisch verhalten und die Einschränkungen unserer Freiheit geduldig hinnehmen, um anschließend wieder zur vermeintlichen Normalität unserer „Hyper-Individualisierungsweltsicht“ zurückzukehren.

Anreise:             Donnerstag,    den 02. September 2021, ab 15.00 Uhr
Abreise:             Sonntag, den 05. September 2021, ab 12.30 Uhr

Tagungsort: Friedenswerkstatt Bentierode

 

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